
5 brandheisse Tipps: So werden Sie zum Top-Experten für Totalprothetik
Wenn Zahntechniker einige wenige Kniffe beachten, können sie in der Totalprothetik starke Ergebnisse liefern.
Als Zahntechniker wissen Sie: Totalprothetik ist und bleibt wichtig. Denn die Bevölkerung wird immer älter. Nutzen Sie diesen Trend und erweitern Sie Ihre Expertise. Spezialisieren Sie sich auf das hochspannende Gebiet abnehmbarer Prothetik. Es lohnt sich.
Im Folgenden haben wir für Sie 5 Tipps zusammengetragen, mit denen Sie zu einem Top-Experten der Totalprothetik aufsteigen können. Ihr Zahnarzt und Ihre Patienten werden es Ihnen danken. Erfahren Sie mehr.
1. Unterschätzen Sie nie die Modellherstellung
Die Herstellung der Modelle wird oft unterschätzt. Viele Zahntechniker schleifen Modell-Details, die wichtige Informationen enthalten, einfach weg – oder ignorieren sie. Darunter leidet das Ergebnis.
Anatomische Merkmale der Modelle sind wichtiger, als oft gedacht. Sie werden nicht nur für die Gestaltung der Prothesenbasis und für den Halt der definitiven Totalprothese benötigt. Darüber hinaus bieten sie Ihnen auch äusserst wichtige Hinweise, und zwar für
- die Modellorientierung im Artikulator,
- die Bisslagendefinition und nicht zuletzt
- die Zahnpositionierung und die Ausgestaltung des Prothesenkörpers.
Hier die wichtigsten Informationen im Überblick, die oftmals zu wenig ausgeprägt vorliegen, wobei die Liste beliebig verlängert werden kann.
a) für die korrekte Modellorientierung:
- Trigonum retromolare (retromolares Dreieck)
b) für die Ausgestaltung des Prothesenkörpers bzw. der Abformlöffelränder:
- Trigonum retromolare (retromolares Dreieck),
- posteriorer Anteil beider Tubera maxillae,
- Wangen- und Lippenbänder,
- Umschlagfalte,
- Linea Mylohyoidea
Durch den Erhalt dieser anatomischen Informationen wird die Durchführung aller weiteren Arbeitsschritte erleichtert.
2. So unterstützen Sie die korrekte Ermittlung der Kieferrelation
Liefert ihr Zahnarzt bereits zusammen mit den Erstabformungen eine Vorbissnahme mittels Centric Tray, können Sie das Ober- und das Unterkiefermodell bereits dreidimensional korrekt einartikulieren. Dies ermöglicht Ihnen eine erste Zuordnung der beiden Kiefer – ein kleiner Arbeitsschritt mit grosser Wirkung. Denn: Auf diese Weise können Sie die weiteren Registrierhilfen individuell für den Patienten vorbereiten. Die Höhe der Wachswälle einer Bissnahme entspricht bereits in etwa der Bisshöhe des Patienten. Der Zahnarzt muss sich nicht mehr Schritt für Schritt an die individuelle Bisshöhe herantasten. Er hat nur noch geringe Korrekturen durchzuführen. So spart er Behandlungszeit, die er anderweitig nutzen kann.
Auch intraorale Registriersets wie das Gnathometer M oder das Gnathometer CAD sind patientenspezifisch platzierbar. Die 3 wichtigsten Vorteile:
- Der Patient fühlt sich wohler.
- Der Zahnarzt arbeitet schneller.
- Die Registrierung ist exakter.
3. So beeinflussen Sie die Qualität der Funktionsabformung
Beschwert sich ein Patient über Druckstellen oder nicht haftende Prothesen? Wenn ja, sollten Sie die Qualität Ihrer Arbeitsgrundlagen überprüfen und sich diese 3 Fragen stellen:
- Lässt sich bei den Arbeitsgrundlagen (Funktionsabformung und daraus resultierende Arbeitsmodelle) etwas verbessern?
- Sind alle notwendigen Informationen auf dem Modell sichtbar?
- Falls nicht – können Sie als Zahntechniker etwas zur Verbesserung der Qualität beitragen?
Die gute Nachricht: Ja, Sie können aktiv dabei helfen, die Qualität zu optimieren – für eine präzise Funktionsabformung. Diese bildet die Grundlage aller lage- und saugstabilen Prothesen, die möglichst keine Druckstellen verursachen. Dabei ist die Randgestaltung des individuellen Abformlöffels sehr wichtig. Es muss ausreichend Freiraum für die uneingeschränkte Bewegung der Muskeln vorhanden sein, ohne dass die unterstützende Wirkung für das Abformmaterial vernachlässigt wird. Dann können Sie Kau-, Schluck- und Saugbewegungen uneingeschränkt abformen. Sie erhalten eine sehr gute Arbeitsunterlage mit allen notwendigen Informationen für die Anfertigung des finalen Zahnersatzes. Bei einer mundgeschlossenen Funktionsabformung in Kombination mit vorausgegangener Vorbissnahme kann der Patient ungehindert mimische und funktionelle Bewegungen in einer annähernd physiologischen Bisshöhe durchführen.
Hinweis: Wenn Sie hingegen Standardlöffel einsetzen oder wenn die Löffelränder zu lang sind, besteht die Gefahr einer Überdimensionierung. Die Folgen sind ein instabiler Zahnersatz und/oder Druckstellen.
Entdecken Sie die faszinierende Welt der Prothetik von Ivoclar Vivadent
4. So vermeiden Sie Zweitanfertigungen, wenn die Bisshöhe nicht stimmt
Sie kennen es sicher aus Ihrem Laboralltag: Oft müssen Prothesen umgestellt werden, weil die Bisshöhe nicht stimmt. Dabei gibt es einfache Instrumente und Techniken, mit denen Sie das Risiko einer Neuaufstellung minimieren. Dadurch sparen beide Seiten – Zahntechniker und Zahnarzt – wertvolle Arbeitszeit.
Intraorales Stützstiftregistrat hilft
Grundsätzlich haben sich intraorale Stützstiftregistrate bewährt. Kombinieren Sie das Registrat mit einer Vorbissnahme und montieren Sie das Instrument auf den individuellen Löffeln. So ersparen Sie dem Zahnarzt eine Sitzung, und die Registrierung wird präziser.
Unser Tipp: Verwenden Sie das Gnathometer M für die klassische Fertigstellung oder das Gnathometer CAD für die digitale Fertigstellung. Mit zwei Handgriffen baut Ihr Zahnarzt die individuellen Löffel zu einem Stützstiftregistrat um. So kann er auf zwei saug- bzw. lagestabilen Unterlagen exakt die Bisshöhe und die zentrische Relation ermitteln.
Schauen Sie hier, wie Sie einen individuellen Löffel gestalten und mit einem Stützstiftregistrat ausstatten können.
5. Die besten Voraussetzungen, dass die Prothese ästhetisch zum Patienten passt
Es ist die Horrorvorstellung schlechthin: Die Prothese ist fertig, der Patient nicht zufrieden. Die Aufstellung gefällt ihm nicht. Eine ärgerliche Situation, die noch mehr Zeit und Geld kostet. Welchem Zahntechniker ist das nicht auch schon widerfahren?
Den Patienten von Anfang an einbinden
Um dies zu vermeiden, ist eines wichtig: Binden Sie den Patienten möglichst von Anfang an ein. Klären Sie so früh wie möglich die Frage: Was will der Patient, was nicht? Wenn er ein klares Bild vor Augen hat und es Ihrem Zahnarzt und Ihnen vermitteln kann, weiss der Patient, was er am Ende erwarten kann. Ermitteln Sie die Vorstellungen des Patienten mithilfe von Musterprothesen oder auch Bildern. Dann haben Sie einen klaren Auftrag und können dementsprechend den Zahnersatz fertigen. Die 3 wichtigsten Vorteile:
- Sie erhöhen die Zufriedenheit des Patienten.
- Der Patient akzeptiert seinen Zahnersatz besser.
- Der Patient wertschätzt Ihre zahntechnische Arbeit stärker.