
Digitalisierung in der Zahnarztpraxis, CAD und CAM in der Zahntechnik: So erleichtert der digitale Workflow den Alltag
Gernot Schuller und sein Team haben Mitte November 2017 mit dem Event «Competence in Esthetics» in Wien erneut Massstäbe gesetzt. Hochkarätige Referenten präsentierten vor mehr als 1300 Kongressteilnehmern aus 36 Ländern über Ästhetik, Teamwork, Digitalisierung. Wir haben am Rande der Veranstaltung mit Gernot Schuller über die Themen Digitalisierung in der Zahnarztpraxis, CAD und CAM in der Zahntechnik und digitaler Workflow gesprochen.
Interview mit Gernot Schuller, Senior Director Austria & Eastern Europe bei Ivoclar Vivadent zur Digitalisierung der Dentalwelt
Herr Schuller, warum waren die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis sowie CAD und CAM in der Zahntechnik so wichtige Themen auf Ihrem Kongress?

Gernot Schuller: Die Digitalisierung hat die Dentalbranche verändert. Sie hat Einzug in alle Bereiche der Zahnmedizin und Zahntechnik gehalten. Und ihre Weiterentwicklung nimmt stetig an Tempo zu. Festzustellen ist auch: Die Digitalisierung hat zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen mit sich gebracht, aber andererseits auch Verunsicherung. Wir haben alle keine Bedenken, wenn es um digitale Technik in unserem Smartphone oder in der Digitalkamera geht. Speziell in unserer Branche stellt sich aber mancher die Frage, ob die neuen Technologien den Menschen und sein analoges Know-how eines Tages ersetzen werden.
Wie ist Ihre Einschätzung dazu?
Gernot Schuller: Der Experte – und damit der Faktor Mensch – wird immer unverzichtbar bleiben. Und das ist nicht nur meine eigene Einschätzung. Sondern das war auch der Tenor der zahlreichen Vorträge, die wir in Wien hatten. Aus ihnen ging unmissverständlich hervor: Für den digitalen Workflow ist dasselbe Fachwissen nötig wie für den analogen. Die Digitalisierung ist ein intelligentes Werkzeug, nicht aber die Lösung. Sie ist ein Hilfsmittel für uns Menschen, aber mitnichten ein Menschen-Ersatz.
Können Sie konkrete Beispiele anführen?
Gernot Schuller: Ja, ich kann hier zwei Beispiele anführen, die auf unserem Kongress auch ganz deutlich benannt wurden. Beide haben mit Kommunikation zu tun:
- Erstes Beispiel: Die Digitalisierung überwindet Barrieren. Räumlich und zeitlich. Sie ermöglicht, dass Zahnärzte und Zahntechniker als Team länderübergreifend zusammenarbeiten. Wir hatten in Wien ein paar sehr gute Beispiele für solche Teams. Ein Duo kam beispielsweise aus Frankreich und der Türkei, ein anderes aus Rumänien und Irland. Dank digitaler Technologien sind Verständigung und ein zuverlässiger Austausch von Daten in Echtzeit kein Problem mehr.
- Zweites Beispiel: Die Digitalisierung hilft bei der Visualisierbarkeit. Da sind auf der einen Seite die Patienten, die immer besser informiert sind. Sie kommen aufgrund der Informationen, die sie von Instagram, Facebook & Co erhalten, mit genauen Vorstellungen zum Zahnarzt. Sie wissen genau, welches Lächeln und welche Materialien sie sich wünschen. Auf der anderen Seite stehen die Dentalprofis, die solche Kommunikationskanäle bespielen, um Patienten auf die Möglichkeiten moderner Zahnheilkunde und -technik aufmerksam zu machen. Viele unserer Referenten betreiben einen eigenen YouTube-Kanal, in dem sie ihre Fälle anschaulich präsentieren und dadurch bei Patienten Begehrlichkeiten wecken.
Beide Beispiele zeigen, wie die Digitalisierung die Kommunikation revolutioniert, indem sie sie für uns alle vereinfacht. Dadurch verändert sich der Austausch der Profis ebenso wie der Austausch zwischen Zahnärzten und Patienten.
Gibt es ausser der Kommunikation noch weitere Beispiele?
Gernot Schuller: CAD/CAM steigert auch in erheblichem Masse die Effizienz und die Sicherheit oder Vorhersagbarkeit, was die Resultate betrifft.
- Stichwort Effizienz: Durch die Speicherung der erhobenen Scandaten erweitert der Zahntechniker mit jedem Fall seine digitale Bibliothek. So entsteht mit der Zeit eine umfangreiche Sammlung an Zahnformen, die bei der Planung weiterer Fälle zum Einsatz kommen. Dadurch arbeitet der Zahntechniker immer effizienter.
- Stichwort Sicherheit: Digital hergestellte Mock-ups bieten Sicherheit für ein gelungenes Endergebnis, das den Patientenwünschen zu 100 Prozent entspricht.
Herr Schuller, vielen Dank für dieses Gespräch.
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