
Presstechnologie: eine Erfolgsgeschichte
Eine moderne Vollkeramik wie IPS e.max setzt hohe Massstäbe im Bereich der ästhetischen Zahnmedizin. Der Weg dahin war geprägt von einer Reihe von Forschungen und Entwicklungen. Ein Rückblick auf eine bewegte Geschichte.
Pressbare Keramik als Durchbruch
Bis Anfang der 90er-Jahre galten Goldlegierungen als Mittel der Wahl, wenn Unverträglichkeitsreaktionen der Patientin oder des Patienten ausgeschlossen werden sollten. Dabei blieb der Wunsch nach Ästhetik, Schonung der Zahnhartsubstanz und Metallfreiheit jedoch oft unerfüllt. Im Laufe der Zeit stiegen die Bedürfnisse nach Ästhetik und Biokompatibilität. Dies forcierte die Suche nach adäquaten Lösungen: Vor mehr als 30 Jahren hatte der Zahntechniker Arnold Wohlwend von der Universität Zürich die bahnbrechende Idee, Glaskeramik in heissem Zustand zu verformen.
Aus der Träumerei der Kunden und der Idee Wohlwends wurde 1991 Wirklichkeit. Ivoclar Vivadent gelang ein Durchbruch in der Entwicklung metallfreier, ästhetischer Restaurationen: die Presstechnologie. Die Lösung war ein Rohling aus Leuzitglaskeramik. Die mit der Presskeramik hergestellten Restaurationen sind sehr passgenau, da sie während des Pressens viskos (zähflüssig) in eine Hohlform fliessen, die durch das Wachsausschmelzen (Lost-Wax-Technik) entstanden ist.
Zeitalter der metallfreien Restaurationen
Im Laufe der Zeit wurde Vollkeramik eine Alternative zu Dentallegierungen. Immer mehr Patientinnen und Patienten wünschten hochästhetische Restaurationen sowie verträgliche, biokompatible Werkstoffe. Glaskeramik erfüllte genau diese Wünsche. Somit wurde die Presstechnologie mit dem damaligen Materialsystem IPS Empress und dem Pressofen Programat zum State of the Art. «Verantwortlich für den Erfolg waren nicht nur die gute Festigkeit, Passgenauigkeit und optische, naturgetreue Qualität dieser neuen Glaskeramik», erinnert sich Marcel Schweiger, Director R&D Inorganic Chemistry bei Ivoclar Vivadent. «Ebenso entscheidend war der Pressprozess, der wesentlich zur Wirtschaftlichkeit im Labor beitrug.» Die Kombination der Leuzitglaskeramik mit der Möglichkeit einer adhäsiven Befestigung bot ein Höchstmass an Ästhetik und Funktion. Die Leidenschaft für ästhetische Restaurationen und das unvergleichliche Gefühl eines glücklich lachenden Patienten führte zu kontinuierlichen Weiterentwicklungen bezüglich Ästhetik, Funktionalität und Verarbeitung.
Eine neue State-of-the-Art-Vollkeramik
Den gesetzten Massstab als Standard zu akzeptieren, war nicht denkbar – vielmehr sollten basierend auf den Kundenbedürfnissen die Ästhetik und die Materialeigenschaften weiter verbessert werden. 2005 setzte Ivoclar Vivadent mit der Einführung von IPS e.max den nächsten Meilenstein. Die Lithium-Disilikat-Glaskeramik (LS2)-Rohlinge werden mit speziell entwickelten Prozesstechnologien hergestellt. Daraus resultiert eine hohe Kristalldichte, die zu hervorragenden mechanischen Eigenschaften führt, ohne die optische Qualität zu beeinträchtigen. Armin Ospelt, Senior Director der Global Business Unit Labside Analog, spricht von einem aussergewöhnlichen Pressrohling: «Mit 470 MPa Festigkeit[1] ist IPS e.max Press prädestiniert für Einzelzahnversorgungen mit ausdrucksstarker Ästhetik. Eine Ästhetik, die dank des optimalen Zusammenspiels der Pressrohlinge mit der Schichtkeramik IPS e.max Ceram, dem Malfarbensystem IPS Ivocolor sowie dem handwerklichen Feingefühl des Zahntechnikers erreicht wird.»
Die Evolution geht weiter
Neue Fertigungsverfahren, steigende Ansprüche an Wirtschaftlichkeit und Fertigungszeit sowie die immer enger werdende Vernetzung zwischen Labor und Praxis verlangen nach modernen, effizienten Arbeitsabläufen. Ein schlüssiger Workflow zwischen analogen Pressprozessen und digitalen Technologien ist die Lösung. Das 3D-Druck-System PrograPrint nimmt dem Zahntechniker zeitaufwendige Schritte ab. Nach wie vor sind das zahntechnische Handwerk und das geschulte Auge das Wichtigste, um einer Restauration ihre Einzigartigkeit zu verleihen. Dennoch sensibilisiert Armin Ospelt für das Potenzial des 3D-Drucks: «Eine höhere Leistungsfähigkeit durch die schnelle Fertigung mehrerer Wachsobjekte innerhalb eines Druckvorgangs und die Integration in die bewährte Presstechnologie machen den Pressprozess zukunftssicher.»
Weltweit nutzen Zahnärzte und Zahntechniker IPS e.max Press mit Enthusiasmus und Überzeugung. Auch Patienten lieben die hohe Ästhetik der Restaurationen aus dieser Keramik. Zusätzlich zu den hervorragenden lichtoptischen Qualitäten von IPS e.max beeindrucken die guten klinischen Eigenschaften. 150 Millionen Restaurationen[4] und 96,2 % Überlebensrate[5] sprechen für sich. Die IPS e.max-Garantie von zehn Jahren ist so überzeugend wie das Material selbst.